„Der bewusste zugelassene Atem“ ist die durch Erika Kemmann-Huber weiterentwickelte Atemlehre auf Basis der Lehre „Der erfahrbare Atem“ von Ilse Middendorf.

 

Im Mittelpunkt steht der Atem respektive die Atembewegung als verbindendes Element zwischen Körper, Seele und Geist.

Dies ist möglich durch die Sonderstellung innerhalb unserer Organfunktionen:

Einerseits steuert das vegetative Nervensystem die unbewusste Atmung. Andererseits ist es uns möglich, die Atmung über das zentrale Nervensystem bis zu einem gewissen Grad bewusst zu steuern.

 

Das übergeordnete Ziel ist, den unbewussten Atem ins Bewusstsein zu holen, um dann den bewussten Atem geschehen zu lassen - zuzulassen.

 

Auch wenn die physiologische Atmung durch die Atemarbeit verbessert werden kann, so geht es vor allem darum, sich in der Einheit von Körper, Seele und Geist ganzheitlich wahrzunehmen und dadurch persönliches Wachstum und Selbstheilung zu erfahren.

In der Atemlehre gibt es kaum Gesetze. Es sind vielmehr Prinzipien, die den Atem bewusst werden lassen und mit denen am Zulassen geübt wird ohne zu manipulieren.

 

Der Atem wird nicht geführt sondern der Atem ist das führende Element.

 

Die Atemtherapie versteht sich als ganzheitliche Methode UND stellt eine Wegbegleitung bei der Selbsterfahrung und Selbstentfaltung dar. Sie orientiert sich am Atemmuster, dem Körperbild und dem Gesamtausdruck.

 

Davon ausgehend, daß sich gesundheitliche Einschränkungen, egal ob körperlicher oder seelischer Natur, meist auch im Atem des jeweiligen Menschen widerspiegeln, ist es nicht verwunderlich, daß die meisten Menschen aufgrund von aktuellen oder langanhaltenen Symptomen zur atemzentrierten Körperarbeit kommen. Diese Beschwerden werden in der Atemarbeit berücksichtigt, jedoch liegt das Hauptaugenmerk auf der Förderung der Potentiale.

So kann es sein, daß die atemtherapeutische Arbeit noch längst nicht abgeschlossen ist, wenn die anfänglichen Symptome verschwunden sind. Manches Mal ermöglicht die Beseitigung der Beschwerden den eigentlichen Prozess erst.

Auch kann es sein, daß Symptome bleiben, zum Beispiel bei chronischen Erkrankungen, es der therapierten Person aber dennoch besser geht, weil sie einen anderen Umgang mit der Erkrankung erlernt hat.

 

Die Lehre des bewussten zugelassenen Atems kann allein für sich als Atemtherapie stehen und ebenso in eine bereits erworbene Lehr- oder Heilweise eingebunden werden.